Der Industrie- und Handelskammertag dringt auf unkomplizierte Einwanderungsverfahren für Fachkräfte. Der Arbeitskräftemangel sei für Unternehmen ein Geschäftsrisiko.
In der IT-Branche ist Fachkräftemangel besonders ausgeprägt. © Uli Deck/dpa
Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) pocht auf unkompliziertere Verfahren zur Fachkräfteeinwanderung. Weil Arbeitskräfte fehlten, müssten Unternehmen immer öfter Aufträge ablehnen und Leistungen reduzieren. “Viele Unternehmen setzen daher darauf, dass der Zuzug von Fachkräften aus Drittstaaten weiter erleichtert wird”, sagte DIHK-Präsident Peter Adrian der Nachrichtenagentur dpa. “Auch in der aktuellen Krise ist der Fachkräftemangel für die Unternehmen nach den Energiekosten das zweitgrößte Geschäftsrisiko.”
Das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln sieht im Fachkräftemangel zudem eine Gefahr für den Fortschritt bei der Energiewende. Für den Ausbau der Solar- und Windenergie fehlen demnach derzeit etwa 216.000 Fachkräfte. Das berichten die Zeitungen der Funke Mediengruppe unter Berufung auf eine IW-Studie. “Um die Energiewende nicht zu gefährden, muss die Fachkräftesicherung für alle Beteiligten von höchster Priorität sein”, sagte Studienautorin Anika Jansen.
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Derzeit arbeitet die Bundesregierung an einer entsprechenden Reform des 2020 gestarteten Fachkräfteeinwanderungsgesetzes. Nach Angaben von DIHK-Präsident Adrian brachte das aktuelle Gesetz bereits Erleichterungen für Fachkräfte von außerhalb der Europäischen Union. Die Erfahrungen zeigten jedoch, “dass vieles immer noch zu kompliziert ist, zu lange dauert oder sogar scheitert.”
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