Die BMW Group und AWS bauen gemeinsam eine IT-Umgebung, um Fahrzeugdaten auszuwerten. Die Kontrolle über die Daten bleibt beim Münchner Automobilhersteller.
Die BMW Group bearbeitet Fahrzeugdaten in der Cloud von Amazon Web Services (AWS). Zugang zu den Informationen haben ausschließlich Mitarbeiter von BMW.
Foto: BMW Group
Eine cloudgestützte Software-Umgebung, mit der sich Fahrzeugdaten speichern und verarbeiten lassen, entwickelt die BMW Group zusammen mit dem Cloud Provider Amazon Web Services (AWS). Dadurch wollen beide Unternehmen das Potenzial solcher Daten „bestmöglich erschließen“, so die BMW Group und AWS.
Die Kooperation sieht außerdem die Entwicklung von Standard-Cloud-Lösungen vor, die einen sicheren Umgang mit Fahrzeugdaten ermöglichen. Wie groß das Datenvolumen ist, das vernetzte Fahrzeuge von BMW erzeugen, belegt folgende Zahl: Weltweit sind laut der BMW Group rund 50 Millionen solcher Fahrzeuge im Einsatz. Pro Tag übermitteln sie zehn Millionen Anfragen an das Backend, also die IT-Infrastruktur, die der Automobilhersteller in der Cloud unterhält.
Kontrolle der Daten bei der BMW Group
Die Kontrolle über diese Informationen hat ausschließlich die BMW Group. Nur Mitarbeiter des Unternehmens, etwa Entwickler, Data Scientists und Flottenmanager, erhalten Zugang zu den Daten. Dies erfolgt mithilfe einer Self-Service-Technik. Sie erfasst Fahrzeuginformationen, fügt neue Datenquellen hinzu und steuert den Zugriff darauf.
Die Verarbeitung solcher Informationen ist die Grundlage dafür, dass Fahrzeughersteller ihren Kunden Zusatzservices anbieten können. Dazu zählen Fahrerassistenzfunktionen, die Navigation zu Ladestationen für Elektrofahrzeuge, Over-the-Air-Updates der Software sowie die Gefahrenerkennung im Straßenverkehr.
Hinzu kommen Funktionen, die über die My-BMW-App zugänglich sind. Nutzer können damit beispielsweise einen Servicetermin in der Werkstatt vereinbaren, die Benzinpreise von Tankstellen vergleichen oder den nächstgelegenen Ladepunkt für einen BMW mit Elektroantrieb suchen.
Software und Daten spielen eine zentrale Rolle in Automobilen. Über Over-the-Air-Software-Updates lassen sich Funktionen wie eine höhere Motorleistung oder erweiterte Infotainment-Services freischalten.
Foto: BMW Group
Massiver Anstieg des Datenvolumens
Wie wichtig die Verarbeitung von Daten mithilfe von skalierbaren Cloud-Ressourcen ist, unterstreicht Nicolai Krämer, Vice President Plattformen Fahrzeugvernetzung bei der BMW Group: „Mit der Einführung der ‚Neuen Klasse‘, der nächsten Fahrzeuggeneration von BMW, wird die Verarbeitung und Bereitstellung von Fahrzeugdaten im Backend etwa das dreifache Volumen pro Fahrzeug im Vergleich zu den aktuellen BMW-Modellen erreichen.“
Die Software, die BMW und AWS entwickelt haben, ist Teil der Plattform AWS for Automotive. Sie erlaubt es Automobilfirmen beispielsweise, High-Performance Computing und CI/CD-Software-Entwicklungsumgebungen (Continuous Integration / Continuous Delivery) zu nutzen. Weitere Funktionen sind ein Datenmanagement, das nahezu in Echtzeit arbeitet, sowie Machine Learning und KI für den Bereich autonomes Fahren.Alles zu Autonomes Fahren auf CIO.deAlles zu Machine Learning auf CIO.de
BMW Group | Cloud-Services
Branche: Automobil
Use Case: Speichern und Bearbeiten von großen Mengen von Fahrzeugdaten
Lösung: Cloudbasierte Software auf der Cloud-Plattform von AWS
Partner: AWSTop-Firmen der Branche Automobil
Die Top-CIOs der Automobil-Branche
Alexander Buresch
Alexander Buresch ist seit Januar 2020 CIO des bayerischen Automobilkonzerns. Ein Foto des Managers hat BMW bislang noch nicht veröffentlicht. Der Wirtschaftswissenschaftler ist seit mehr als 20 Jahren für BMW tätig und war zuletzt Vice President Corporate Strategy and Planning.
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https://www.cio.de/a/bmw-und-aws-werten-fahrzeugdaten-aus,3695434