Zwei Eutelsat-Satelliten mit Jammern angegriffen

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Auch Eutelsat-Satelliten werden vom Iran aus gezielt gestört. Die Massenproteste im Iran bekommen immer mehr aufstandsähnliche Züge.

Artikelveröffentlicht am 7. Oktober 2022, 12:45 Uhr, Achim Sawall

Das Regime im Iran stört offenbar aktiv Eutelsat-Satelliten, um persische Programme aus dem Ausland zu blockieren. Das teilte der drittgrößte Satellitenbetreiber der Welt am 7. Oktober 2022 mit“Seit dem 26. September kommt es bei Eutelsat zu Störungen von zwei seiner Satelliten. Die Interferenzen wirken sich nachteilig auf die Übertragung mehrerer digitaler Fernseh- und Radiokanäle aus, die auf Persisch von außerhalb des Iran ausgestrahlt werden, sowie auf andere Kanäle”, erklärte das französische Unternehmen.

Durch Messungen mit einem Interferenzerkennungssystem kam Eutelsat zu dem Schluss, dass die Uplink-Übertragungen der Jammer aus dem Iran stammten. Eutelsat erinnerte die iranischen Behörden daran, dass absichtliches Stören durch die Funkvorschriften der International Telecommunication Union (ITU) ausdrücklich verboten sei.

Im Iran kommt es seit dem Tod der 22-Jährigen Kurdin Jina Mahsa Amini am 16. September 2022 verstärkt zu Demonstrationen. Die junge Frau war von der Sittenpolizei in Teheran festgenommen worden, weil sie ihr Kopftuch angeblich nicht richtig getragen habe. Nach einer “Belehrung durch die Sittenpolizei” auf der Polizeistation starb Amini im Krankenhaus. Ihr Körper wies laut Medienberichten Spuren von Misshandlungen auf.

Sperrungen von Internet- und Telefonverbindungen seit dem 19. September

Die Massenproteste im Iran bekommen immer mehr aufstandsähnliche Züge und weiten sich von den kurdischen Gebieten auf das ganze Land aus. In Zahedan wurde versucht, Polizeistationen zu stürmen. Nach Angaben von Amnesty International setzen die Sicherheitskräfte scharfe Munition ein. Bilder aus der ostkurdischen Stadt Pîranar zeigen, wie Protestierende an brennenden Barrikaden “Frauen, Leben, Freiheit” rufen. In Teheran hört man “Tod der Diktatur“, “Keine Hadschis, keine Mullahs, Tod der Hisbullah” und “Wir wollen keine islamische Republik“.

Die Angriffe auf Nachrichtensatelliten sind Teil der Einschränkungen der elektronischen Medien und der Kommunikation durch die Regierung von Präsident Ebrahim Raisi. Reporter ohne Grenzen spricht von großflächigen Sperrungen von Internet- und Telefonverbindungen seit dem 19. September. “An diesem Tag war das Internet in der Provinz Kordestan, aus der Mahsa Amini stammte, vollständig blockiert. Seitdem kommt es in nahezu allen Teilen des Landes zu Netzblockaden, teils großflächig, teils lokal begrenzt wie am 26. September während des Streiks von Studierenden einer Elite-Universität in Teheran. Die Sperren sind nicht immer engmaschig – in Teheran etwa kann es sein, dass sie von 17 Uhr bis Mitternacht in Kraft sind; was einer Art digitaler Ausgangssperre gleichkommt. Das Regime veröffentlicht hierzu jedoch keine offiziellen Informationen oder Ankündigungen.”

Der britische Softwareentwickler und Gründer der Zivilorganisation Netblocks.org, Alp Toker, sagte der Tageszeitung (taz), am Gateway in Iran würden bestimme soziale Medien wie Whatsapp und Instagram blockiert. Bei regionalen Unterbrechungen würden Mobilfunkmasten in bestimmten Regionen abgeschaltet. “Wenn einzelne Seiten blockiert werden, können VPNs effektiv sein, obwohl auch diese beschränkt werden können.” Im Iran kommt es bei Protesten wie im Jahre 2019 immer wieder zu massiven Einschränkungen des Zugangs zum Internet.

Golem.de erklärte dazu in einem Überblicksartikel: Sicher gibt es gute Anwendungsfälle für ein VPN, beispielsweise kann es gemeinsam mit anderen Maßnahmen ein Baustein für mehr Sicherheit und Privatsphäre im Netz sein. Es kann auch zur Umgehung von Zensur oder Geoblocking genutzt werden oder vor staatlicher Repression schützen. Das klappt aber teils mit dem spendenfinanzierten Tor-Netzwerk besser.

https://www-golem-de.cdn.ampproject.org/c/s/www.golem.de/news/iran-zwei-eutelsat-satelliten-mit-jammer-angegriffen-2210-168787.amp.html

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