Noch im Dezember 2024 könnten Intels neue Desktop-GPUs erscheinen. Berichten zufolge soll es in der kommenden Woche eine erste Vorstellung geben.
Der in diesem Jahr mehrfach verschobene Marktstart von Intels nächster Generation an Grafikkarten für Desktop-PCs scheint kurz bevorzustehen. Darauf deuten mehrere Leaks aus den vergangenen Wochen hin. Die GPUs mit dem Projektnamen “Battlemage” sollen die Mitte 2022 mit großen Anlaufschwierigkeiten bei den Treibern gestarteten Karten der Generation “Alchemist” beerben. Diese erschienen nach offiziellen Markennamen mit der GPU-Architektur “Xe”, Battlemage folgerichtig als “Xe2”. Die Grafikkarten heißen darüber hinaus “Arc”, und das soll auch so bleiben.
Erst nach dem Marktstart seiner neuesten CPUs wies Intel zudem darauf hin, dass auch die Grafikkerne in Core Ultra 9 285K und Co. auf Battlemage und damit Xe2 basieren. Die Architektur, und wichtiger noch, die Treiber, scheinen also schon ziemlich ausgereift zu sein. Gegenüber Xe hat Intel bei Xe2 die Zahl der Rechenwerke auf 128 Shader pro GPU-Core verdoppelt. Die GPU im 285K besteht aus vier Xe-Cores und somit 512 Shadern. Damit lassen sich grobe Performance-Abschätzungen für die kommenden Desktop-Grafikkarten treffen.
Arc B580 wohl mit 12 GByte
Laut mehreren Quellen, die zuletzt Videocardz zusammengefasst hat, kommt das vorerst größte Modell Arc B580 – also mit “B” für Battlemage – auf 20 Xe2-Cores, dürfte also mindestens fünfmal so schnell wie die GPU im 285K werden. Eher viel schneller, weil die GPU nicht das vergleichsweise lahme DDR5-RAM eines PC-Hauptspeichers ansprechen muss, sondern über 192 Datenleitungen an 12 GByte GDDR6 angebunden sein soll. Dennoch handelt es sich beim B580 wohl eher um eine Grafikkarte der Einstiegsklasse für 3D-Spiele, denn sie soll nur 250 US-Dollar plus Steuern kosten. In Deutschland wären damit inklusive Mehrwertsteuer wohl um 300 Euro zu erwarten.
Bei der Vorstellung soll Intel dem unbestätigten Bericht zufolge dem bewährten Nvidia-Drehbuch folgen. Schon am kommenden Dienstag, den 3. Dezember 2024, sollen die B580 und die kleinere B570 angekündigt werden. Zu letzterer Grafikkarte gibt es außer der Angabe von 18 Xe2-Cores noch keine Daten zur Ausstattung. Am 12. Dezember sollen Tests von Intels Referenzdesigns, genannt “Limited Edition”, freigegeben werden und die Karten in den Verkauf gehen. Einen Tag später sollen die Custom-Designs anderer Anbieter als Intel mit Test und Marktstart folgen. Einen ganz ähnlichen Ablauf sieht auch Nvidia seit einigen Generationen mit seiner hauseigenen “Founders Edition” und den Karten anderer Hersteller vor.
Nvidias RTX 5090 zur CES erwartet
Ob und wenn ja, welche Battlemage-Varianten es noch geben soll, ist derzeit noch unbekannt. Vor allem fehlt noch ein größeres Modell wie die bisherige Arc A770, die mit 16 GByte ausgestattet ist. Ebenso gibt es keine Angaben zu Funktionen der Video-Engines bei Battlemage. Intels erste Arc-Generation, Alchemist, war auch interessant, weil sie noch vor dem Start von Nvidias RTX-4000-GPUs den Codec AV1 in Hardware sowohl de- wie enkodieren konnte. Von mindestens dieser Funktionalität kann man bei Battlemage also ausgehen.
Neben den Gerüchten über Intel-Grafikkarten gibt es auch neue zur kommenden RTX-5000-Serie von Nvidia aus anderen Quellen. Mindestens deren Topmodell, RTX 5090, soll auf der Messe CES in der ersten Januarwoche nicht nur angekündigt, sondern kurz danach auch verfügbar sein. Bisher wird auch von einer Vorstellung der Modelle 5080 und 5070 ausgegangen. Dass mindestens die 5090 bald kommt, erscheint auch deswegen plausibel, weil der Vorgänger RTX 4090 schon seit Monaten aus dem Handel verschwindet und derzeit kaum zu bekommen ist.