Durch Datendiebstahl haben etliche Unternehmen in Deutschland Millionen US-Dollar verloren. Gut geschützt fühlen sich laut einer Studie die wenigsten.
In den letzten drei Jahren haben rund ein Drittel (30 Prozent) der hiesigen Unternehmen einen Schaden von über einer Million US-Dollar im jeweils gravierendsten Fall von Datendiebstahl erlitten. Das hat eine Umfrage der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC ergeben. Befragt wurden weltweit 3.522 Führungskräfte zwischen Juli und August 2022, davon 242 in Deutschland.
Demnach gehen zwei Drittel der Befragten in Deutschland davon aus, dass Cyberkriminalität im kommenden Jahr das größte Risiko für ihr Geschäft darstellt, sind sie nach eigenen Angaben darauf am wenigsten vorbereitet. Weniger als ein Viertel der befragten Unternehmen gab an, aktuelle Risiken nahezu vollständig reduziert zu haben. Global seien es hingegen 40 Prozent, schreibt PWC.
Dabei unterscheidet sich der Mitigationsgrad je nach Themenfeld: So wollen 25 Prozent der Befragten die Risiken des Internet of Things (IoT) und der Cloudadaption minimiert haben, 24 Prozent die Bedrohungen in Verbindung mit digitalisierten Lieferketten und 22 Prozent den Backoffice-Bereich. Weitere 19 Prozent haben die Gefahren des Remote Work reduziert.
“Die Ergebnisse zeigen, dass ein großer Handlungsbedarf besteht, um auch das Board in seiner Zuversicht zu stärken, bestehende Risiken mitigieren zu können”, erklärte Grant Waterfall, Cyber Security und Privacy Leader bei PWC Deutschland, in einer Pressemitteilung.
Unternehmen finden Transparenz nach Sicherheitsvorfällen wichtig
Auf die Bedrohungslage reagieren viele Unternehmen mit einem höheren Budget für IT-Sicherheit: 65 Prozent der leitenden Angestellten geben demnach an, dass sie für 2023 eine Erhöhung der Mittel erwarten. Das sind allerdings vier Prozent weniger als im Vorjahr. In Deutschland bleibt der Wert mit 56 Prozent zwar stabil, liegt jedoch immer noch unter dem internationalen Durchschnitt.
“Kommende Regularien für die Berichterstattung rund um IT-Sicherheitsvorfälle sowie die Erwartungen der Stakeholder erfordern zukünftig ein erhöhtes Maß an Transparenz. Unternehmen müssen die gelebte Praxis an diese neuen Vorzeichen anpassen”, betont Grant Waterfall. 76 Prozent der Umfrageteilnehmer aus Deutschland stimmen demnach der Aussage zu, dass eine standardisierte und einheitliche Offenlegung von Vorfällen notwendig ist, um das Vertrauen der Stakeholder zu stärken.
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