Humanitäre Organisationen haben ein digitales Äquivalent zum roten Kreuz vorgeschlagen, damit staatliche Hacker ihre Infrastruktur nicht angreifen.
Das Internationale Komitee des Roten Kreuzes (IKRK) möchte ein digitales Äquivalent zu den Emblemen rotes Kreuz und roter Halbmond entwickeln, die beide den besonderen Schutz auch während kriegerischer Auseinandersetzungen signalisieren. Im Zuge eines Cyber-Wars sollen staatliche Hacker so die besonders schützenswerte Infrastruktur der humanitären Organisationen erkennen können.
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“Seit mehr als 150 Jahren werden Schutzsymbole wie das rote Kreuz verwendet, um eine einfache Botschaft zu vermitteln: In Zeiten bewaffneter Konflikte müssen diejenigen, die das rote Kreuz tragen oder Einrichtungen und Objekte, die damit gekennzeichnet sind, vor Schaden bewahrt werden”, erklärte das IKRK. “Die Verpflichtung aller Kriegsparteien, medizinische und humanitäre Akteure zu respektieren und zu schützen, gilt auch online.”
Für die technische Umsetzung unterbreitete das IKRK drei Vorschläge: Es könnte sich demnach einerseits um ein DNS-basiertes Emblem handeln. So soll bei einer DNS-Anfrage ein Label übermittelt werden, das einen Link zum digitalen Emblem bereitstellt. Das sei eine einfache und menschenlesbare Option, schreibt das IKRK.
Lösungsvorschläge via DNS, IP oder Zertifikat
Der zweite Vorschlag setzt an der IP-Adresse an. Das Emblem soll hier durch eine bestimmte Zahlenfolge innerhalb der IP-Adresse symbolisiert werden. Das dürfte zumindest mit den knappen IPv4-Adressen schwierig werden. Beim dritten Vorschlag soll auf ein Authenticated Digital Emblem (ADEM) gesetzt werden.
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Ein Vorschlag, der bereits 2020 erarbeitet wurde und auf Zertifikate setzt, die ähnlich wie bei TLS von Institutionen signiert werden. Diese sollen beispielsweise auch für Krankenhäuser zur Verfügung stehen. Die Zertifikate sollen anschließend über verschiedene Internetprotokolle übermittelt werden können.
Für die Entwicklung der Lösungen arbeitet das IKRK mit dem Center for Cyber Trust (ein gemeinsames Projekt der ETH Zürich und der Universität Bonn), der Johns Hopkins University und der ITMO University of Saint Petersburg zusammen. Zudem habe man gemeinsam mit dem australischen Roten Kreuz, Sicherheitsfirmen und ehemaligen Regierungsbeamten sowie White-Hat-Hackern und Vertretern von nationalen Gesellschaften des Roten Kreuzes einen runden Tisch organisiert und die mit den vorgeschlagenen Lösungen verbundenen Risiken und Vorteile diskutiert, teilte das IKRK mit.
https://www.golem.de/news/cyberwar-digitales-rotes-kreuz-soll-vor-hackerangriffen-schuetzen-2211-169528.html